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„Dieser Artikel wird Dir dabei helfen gut auszusehen, wenn Du das nächste Mal vor anderen Menschen sprechen musst. Und was noch wichtiger ist… Du wirst es sogar gerne tun. Ich erkläre Dir, was Du im Detail tun kannst, um selbstbewusster, kompetenter und sympathischer auf andere Menschen zu wirken.“
Jeder von uns hat es schon einmal selbst erlebt oder bei einer anderen Person gesehen und mitgespürt. Die pure. Nackte. Angst.
Die Angst wirkt sich in 4 Bereichen aus
1.Körper – Flache Atmung, Herz-rasen oder Magenverstimmung.
2.Gedanken – Das Vergessen von Wörtern oder das Verlieren der Konzentration.
3.Verhalten – Das Zittern, zappelig werden und generelle Tollpatschigkeit.
4.Emotion – Das Gefühl von Nervosität, Stress, Besorgtheit oder Panik.
Du stellst Dir vor, wie sich die Leute um Dich herum in ihren Gedanken fertigmachen und Du das ist der Moment wo Du Dich fragst: Wieso zum Teufel mach ich das? Mein Ruf ist ruiniert!!!!
Darum geht’s doch eigentlich, oder?… Um den Ruf… Uns macht vor allem Sorgen, was danach mit uns passieren wird. Das ist der Grund, weshalb wir es nicht schaffen im Moment zu bleiben.
Die paradoxe Chronologie deiner Gedankenwelt
Vorher:
Machen wir uns mental selbst fertig!
Währenddessen:
Machen wir uns selbst fertig, weil wir fürchten, was danach mit unserem Ruf passiert.
Nachher:
Ärgern wir uns darüber, dass wir es wieder nicht richtig gemacht haben.
Und das ist natürlich ein wunderbarer Treibstoff mit dem wir unsere Gedanken vor dem nächsten Mal befüllen können, um dann wieder diese ganze Reise durchzumachen.
Das wahre Problem: Die Angst vor dem öffentlichen Reden – Eine soziale Phobie
Wir empfinden die Angst vor dem Versagen beim öffentliches Reden viel schlimmer ist, als das eigentliche Versagen. Du kennst das vielleicht teilweise. Wenn man erstmal angefangen hat zu sprechen, entspannt sich der Körper nach ein bis zwei Minute und es ist auf einmal wieder alles gut. Das was wirklich schlimm ist, ist die Zeit davor. Jede Stunde, jede Minute, in der die Rede näher rückt passieren so viele Dinge im Körper, die wir kaum kontrollieren können.
Es liegt nicht an der Fähigkeit des Sprechens an sich. Das können wir alle ohne Probleme. Über die Jahre haben wir alle unzählige Tricks und Kniffe gelernt, wie man diese Angst wohl besiegen kann. Das wahre Problem ist: Diese Ganzen Tricks, die man immer hört, helfen alle einfach nicht wirklich. Es ist egal, ob Du Dir die Leute nackt vorstellst. Es ist sogar egal wie viel Du vorher geübt hast, wenn Du in der Situation wieder diese Angst verspürst. Dann geht das Muster ganz von alleine wieder los und Du hast das Gefühl, dass Du nichts dagegen tun kannst.
Es ist in erstere Linie die Angst vor dem was körperlich und emotional in uns vorgehen WIRD, was uns jetzt schon lähmt. Das ist so als würdest Du jetzt aufstehen und Dich jetzt auf Klo setzt, weil Du weißt, dass Du in 2 Stunden pinkeln musst. Das macht keinen Sinn, aber so sind wir gepolt. Und jetzt kommt das beste: Man kann sich selbst umpolen.
IT’S STORY TIME
Ich möchte Dir eine kurze Geschichte erzählen vom peinlichsten Auftritt meines Lebens.
Wir schreiben das Jahr 2015. Das Zauberduo, die Abracada BROS., Simon und Fred, hatten ihren aller, aller ersten öffentlich Auftritt in den Westfalenhallen in Dortmund. Sie haben sich vorher gut vorbereitet, denn wir hatten über Kontakte einen 15-Minuten Slot auf der Hauptbühne mit dem eigenen Programm bekommen. Das Ganze fand bei einer Messe statt, bei der die Crème de la Crème der Eventbranche zusammenkam, um sich die neuesten Künstler anzusehen. Sie waren zuvor tagelang sehr nervös. Das war ihre große Chance mit dem Act erfolgreich zu werden.
Aber ab dem Zeitpunkt, wo sie den ersten Schritt über die Schwelle auf die Bühne machten, war alles anders als sie es sich erträumt hatten. Die Technik hat nicht ordentlich funktioniert und die Requisiten sind umgefallen. Kein einziger Zaubertrick hat auch nur im Ansatz funktioniert. Wenn die Zuschauer gelacht haben, dann nur über die Magier anstatt über deren Witze! Es war eine absolute Katastrophe! Der peinlichste Auftritt aller Zeiten. Sie wussten nicht, wie sie damit umgehen sollten, denn sie kannten diese Situation einfach noch nicht. Das hatten sie noch nie erlebt. Und sie hatten Angst davor was danach passieren würde. Ob sie überhaupt jemals wieder einen Auftrag bekommen würden?
Doch während all diesem Trubel traf Fred`s Blick zufällig auf den Blick eines älteren Herren mit einem Hut und einem weißen vollen Bart. Die Zeit erstarrte für einen kurzen Moment. Der ältere Mann lächelte Fred an und nickte ihm zu. In diesem Augenblick musste auch Fred lachen und er verstand sofort was der alte Mann ihm sagen wollte: „Es ist alles doch gar nicht so schlimm“. Ab dem Zeitpunkt konnte Fred auch selbst, die Komik in der Situation erkennen und den Rest des Auftritts genießen.
Danach hatte er keine Angst mehr davor, auf der Bühne zu stehen, denn so peinlich der erste Auftritt auch gewesen sein mag, im Endeffekt war ein gar nicht so schlimm. Heute hat er mit der Zaubershow internationale Buchungen und blickt mit Freude auf den ersten Auftritt zurück.
3 PRAKTISCHE TIPPS (Die auf jeden Fall funktionieren)
Dein Körper macht automatisch das, was er am besten geübt hat. Die Angst ist eine erlernte Reaktion. Man hat sich das ganze antrainiert. Und diese Angst äußert sich in körperlichen Mustern. Diese Muster können wir ganz einfach um-trainieren.
Dafür gebe ich Dir nun 3 praktische Tipps, mit denen Du Dein Training sofort beginnen kannst.
1.Beginne mit kleinen Dosen
Wenn man immun gegen ein Gift werden möchte, muss man sich konstant diesem Gift in kleinen Einheiten aussetzen. So ist es mit der Angst vor den Gedanken der anderen Menschen.
Probiere mal folgendes aus. Wenn es einen großen Raum gibt, wo Leute ringsherum am Rand sitzen, stell Dich einfach für ein paar Sekunden in die Mitte. Du kannst ja Dein Handy rausholen und so tun, als würdest Du telefonieren und jemanden suchen.
Anstatt in der Bahn stehenzubleiben, obwohl der Platz neben dem hübschen Mädel oder dem süßen Typen direkt vor Dir frei ist, setz Dich einfach mal daneben. Du wirst merken, wie das unangenehme Gefühl jedes Mal weniger wird.
2.Halte kurze spontane Reden für deine Freunde bei Geburtstagen und Feiern
Jeder wird froh sein, dass Du etwas gesagt hast und Dich noch mehr liebhaben. Deine Freunde werden Dir jede Nervosität verzeihen und falls nicht, brauchst Du neue Freunde. Du kannst deine Reden erstmal vorher skripten und üben – vielleicht sogar irgendwann einfach ganz spontan halten.
„Hey Leute, bevor wir anfangen zu essen, möchte ich gerne noch ein paar Worte sagen. Vielen Dank für das tolle Essen. Es sieht absolut köstlich aus. Ich freue mich, dass wir heute alle zusammengekommen sind.“
Genieße wie das Eis schmilzt.
Die Beste und schnellste Art die Angst vor Angst loszuwerden ist, die tatsächliche Angst einfach mal wirklich zu erleben. Das kostet Dich von allen Tipps am meisten Mut und ist dafür jedoch der wichtigste. Wenn Du also das nächste Mal sprechen musst und Du spürst wie die Angst hochsteigt, bleib mal in der Situation und versuche wirklich einmal zu spüren, wie Dein Herz pocht und wie Du Nervös bist.
Kurz danach wird nämlich etwas absolut wundervolles passieren, was Dich zu einem Beast auf der Bühne macht. Du erlebst zum ersten Mal die positive Erfahrung, wie Nervosität sich wieder legt. Das ist eine Sache die Dein Körper noch nicht kennt und noch nie erleben durfte. Du hast Dich sonst immer vorher aus der Situation entfernt oder nicht zugelassen das zu spüren.
3.Stell Dir eine Waage vor
Die Angst kommt daher, dass man zu wenig gute Erfahrungen mit dem Thema gemacht hat. Jetzt, wo man älter , ist die Waage auf der Seite der Angst viel schwerer. Es wird immer schwerer werden das die Waage zu Kippen. Fang am besten heute schon an die andere Seite, die Seite der positiven Erfahrungen, zu befüllen. Nur so kannst Du das ganze langfristig und nachhaltig ändern.
So kannst Du Dich langsam vorarbeiten. Ich persönlich habe mit der Emotion „Angst“ angefangen. Danach würde ich mir die körperlichen Aspekte anschauen. Das hat eine direkte Auswirkung auf deine Gedanken und ultimativ auf Dein gesamtes Verhalten.
Wenn Du die Tipps mal ausprobiert hast, wirst Du merken, wie sich die Angst langsam aber sicher in Luft auflöst. Du siehst also es ist im Endeffekt gar nicht so schwierig. Falls wir Dir irgendwie dabei helfen können, melde Dich einfach bei uns.
Uns würden deine Erfahrungen interessieren. Haben unsere Tipps Dir ein wenig geholfen? Wenn Dir dieser Blog gefallen hat, gib ihm ein Like und zeig mir ein bisschen Liebe.
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Vielleicht sehen wir uns beim nächsten mal wieder.
Mach mehr aus Dir. Bleibt dran, weil Du alles was Du willst sein kannst.
Fred